Beitragende

Samstag, 17. September 2016

Von Mossel Bay nach Knysna



Südafrika/ Tag 6 - 27.8.2016

Heute früh haben wir beim Kaffee auf der Terrasse eine große Fasanenfamilie beobachtet. Ungefähr zwanzig Tiere hatten im Baum vor unserer Terrasse übernachtet. Nach dem Sonnenaufgang hörten wir lautes Plumpsen und sahen: Die Vögel ließen sich einzeln nacheinander von dem Baum fallen. Als die Gruppe vollständig den Boden erreicht hatte, starteten sie auf ihren morgendlichen Jogging-Parcours. Unter unserer Terrasse hatten einige Antilopen übernachtet und beim Frühstück beobachtete uns eine Affenbande durchs Fenster.
Der Abschied fiel uns schwer. 

Trotzdem freuten wir uns auf neue Abenteuer und starteten gleich nach dem Frühstück Richtung Knysna. 


Auf der ca. 2 stündigen Fahrt konnten wir uns von einem atemberaubenden Anblick zum nächsten kaum erholen. Riesige Strände in Wilderness, dichte Wälder, auf die die Südafrikaner wegen ihrer Seltenheit besonders stolz sind, Berge, Flüsse, Seen, Serpentinen. Am Straßenrand tummelten sich jede Menge Paviane. JC meinte: „Das scheinen die Wildschweine Südafrikas zu sein.“
Bereits um 11 Uhr überfuhren wir die Brücke über die Lagune Knysnas und sahen das B&B Guesthouse, die Oyster Creek Lodge, in der wir die nächsten beiden Nächte verbringen wollten.Ein Holzhaus, welches mitten in einem Landausläufer in der Lagune steht, mir gehen die Superlative aus, so schön war es dort.


Kaum angekommen, empfing uns der Manager Gerhard, um sich gleich um das Gepäck zu kümmern. Gerhard ist so freundlich und bemüht, dass man ihn sofort gern haben muss. Er erklärte uns alles zum Haus, stellte das Personal vor und schwärmte von den touristischen Möglichkeiten rund um Knysna. Keine Frage blieb unbeantwortet.
Gerhard, ist geborener Südafrikaner, sieht wie ein Engländer aus und ist ein begeisterter Liebhaber seiner Heimat. Er hat uns vor allem den Vogel- und den Elefantenpark sowie das Whalewatching empfohlen und schwärmte von allem so sehr, dass wir auch alles unbedingt machen wollen. Das von ihm geführte Guesthouse ist komplett aus Holz und hat 10 Zimmer, einen großen  Aufenthaltsraum mit Küche, die wir z.B. Zum Kaffee kochen nutzen können, Fernseher und Kühlschrank, aus dem man sich rausholen kann, was man möchte. Dort wird es morgen auch Frühstück  geben. Für die große  Terrasse, die alle Zimmer verbindet, liegen Sitzkissen und Decken bereit. „Fühlt euch wie zu Hause! Das gehört euch in den nächsten zwei Tagen!“ sagte Gerhard und führte uns in unser Zimmer, das wir trotz unserer frühen Ankunft schon beziehen durften. Das Zimmer ist zweckmäßig eingerichtet, auf dem Nachttisch stand für jeden eine Flasche Wasser, Dessertwein, Wasserkocher und Kaffeetütchen waren ebenfalls vorhanden. Diese Kleinigkeiten machen das Touristenleben hier besonders sympathisch.
Auf der Gemeinschaftsterrasse mit Blick auf die Lagune tranken wir  erst einmal eine Tasse Kaffee und Gerhard schwärmte von den Vögeln, die hier leben. Er füttert freilebende Vögel aus der Hand und kann alles über die Tierwelt erklären.
Dann brachen wir zur vielgerühmten Waterfront Knysnas auf. Dort gibt es jede Menge Restaurants, Cafés  und Läden. 



Knysna ist eine kleine, sehr touristische Stadt, die beliebteste an der Gardenroute (was man besonders am Wochenende merkt, obwohl Winter ist) gelegen zwischen Bergen und der Lagune, die durch eine schmale Felslücke in den Indischen Ozean mündet. In der Lagune liegen zwei Inseln, auf denen  sich nur sehr reiche Menschen ein Haus leisten können, sagte man uns. Für Deutsche erscheinen die Preise nicht ganz so hoch, wie wir an den Bildern eines Immobilienmaklers erkennen konnten.
Egal, wo man hinschaut, alles sieht wunderschön aus. Von der Waterfront aus haben wir eine Tour zum Featherbed Naturreservat gebucht. 


Das liegt am Ende der Landzunge auf einem Felsen, die die Lagune von Westen her begrenzt und ist nur mit dem Boot erreichbar. Mit uns fuhr auch eine deutsche Reisegruppe aus Bamberg und wir wussten sofort wieder, warum wir so gern allein unterwegs sind. So ein Lärm, Gequatsche und Generve! Einige von denen verhielten sich, als hätten sie zu viel Wein getrunken oder das Falsche geraucht. Klopften mit den Spazierstöcken auf Holz und riefen rhythmisch, dass sie soweit seien u.ä Unfug. Sie seien in 14 Tagen Tausende Kilometer mit Bus und Flugzeug unterwegs, wie uns ein Mann erzählte. Er käme zwischendurch nicht einmal zum Rauchen, immer in Eile und zum nächsten Highlight unterwegs.


Die Reiseleiterin für unsere Bootstour zum Naturreservat sprach ein sehr gutes und verständliches Englisch. Das Federbett Reservat heißt so, weil die ersten Seefahrer zuerst auf der Seite zum Indischen Ozean auf der Halbinsel übernachteten und später auf der Seite zur Lagune. Danach stellten sie fest, dass man auf der Lagunenseite wie in einem Federbett schliefe. Wir erfuhren außerdem, dass es in der Lagune Salz- und Süßwasserfische gibt und  von Juli bis September auch Delfine und Wale. 
Im Naturreservat angekommen fuhren wir in Hängern an einem Unimog bis auf den Gipfel des Berges, wanderten dann ca. 2,5 km bis an die Anlegestelle zurück, bestaunen die Natur, das Meer, die Felsen und erfuhren endlich, wie die nach Cannabis riechende Pflanze heißt: Buchu. Sie blüht dieses Jahr besonders stark, was diesen aufdringlichen Geruch begründet.

Als wir nach 3 Std. zurück waren, aßen wir in einem, uns von anderen Touristen empfohlenen Restaurant namens "34 South" frischen Fisch. Das Restaurant an der Waterfront ist sehr cool eingerichtet, der Tresen wirkt wie der in der KDW-Feinschmecker –Etage für Backpacker. 


Natürlich gibt es Austern, dafür ist diese Region bekannt, aber wir mögen sie nicht. Richtig begeistert waren wir von dem Essen im "34 South" nicht, begründeten uns das aber damit, dass wir von den vorangegangenen vier Tagen zu sehr verwöhnt seien.



Bis bald...
Tatjana

Übrigens, i
ch schreibe auch auf: https://www.facebook.com/rucksackfrei/

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