Südafrika/ Tag 13 (Sa.)/ Teil II - 3.9.2016 (Hermanus)
Die Hermanus Beach Villa, in die wir
für zwei Tage einziehen wollen, liegt in
erster Reihe zum Meer und davor, als ob sie wusste, dass wir ankommen, wartete
die Hausherrin Salome. Sie empfing uns freundlich, nahm uns mit in ihr
Rezeptionsionsbüro, fragte uns, ob sie ein Restaurant für uns buchen soll und
begann mit dem Rundgang durchs Haus.
Sie zeigte uns den gemütlichen
Aufenthaltsraum, in dem wir auch unser Frühstück einnehmen werden. Im Kamin
lodere ein Feuer, der Ausblick auf das Meer war fantastisch und weiter ging es
nach draußen. Mit einer Strandkarte in der Hand erklärte sie uns, wo welche
Strände zu finden sind, wo man am besten Wale beobachten könne und welche
Strandwanderwege es gibt. Alles ging zack-zack. Ein bisschen erinnerte es an
den ersten Tag im Internat: Salomé die Gouvernante, wir die Erstsemestler oder
besser: Sie erinnerte mich an Diana Löser von „English for You“. Irgendwie
lustig, bizarr aber trotzdem herzlich.
Und stellt euch mal vor: Wir sollten
erst ein kleines Zimmer ohne Balkon bekommen und die nette Dame hat uns
stattdessen die Suite gegeben- ohne Aufpreis!
Sie führte uns also in die Suite und
wir waren erstmal sprachlos. Das schien Salomé schon zu kennen, denn mit einem
verschmitzten Lächeln wartete sie auf unsere Reaktion. Dann wünschte sie uns
einen schönen Aufenthalt und ließ uns allein! Wir eroberten als Erstes die
große Terrasse mit Korbsesseln und Liegen und genossen den Ausblick.
Und jetzt
der Knaller: Das erste, was wir sahen, war ein Wal! Da haben wir vor ein paar
Tagen noch einen teuren Wal-Boots-Ausflug gebucht, um ein paar Rückenflossen
sehen zu können und hier sprangen sie wie wild und gratis für uns im Meer!
Unsere Suite ist sehr hell und
gemütlich eingerichtet, hat eine 180 Grad Panoramafront, Boxspringbetten, Kamin
Schaukelsessel, Couch und ein modernes Bad.
Nach dem obligatorischen Kaffee
spazierten wir auf einem der Wanderwege zwischen Bäumen, kleinen Wasserläufen
und Strand zu einem Dutch- Restaurant, tranken Kaffee Verkeert und schauten
dabei auf den extrem breiten weißen Strand von Hermanus.
Etwas weiter den
Strand entlang, stößt ein See fast an den Atlantik. Nur ein schmaler
Sandstreifen trennt beide voneinander.
Dort sind die Windverhältnisse so gut,
dass mindesten 10 Kiter auf dem Wasser unterwegs waren, die wir nach einem
kurzen Spaziergang bewunderten.
Zurück im Hotel klopfte es an unsere
Zimmertür. "Housekeeping. My Name is Tito", sagte ein junger Mann und
wir ließen ihn rein. Tito erinnerte uns sofort an den Film "Ein Käfig
voller Narren". Wir mussten schmunzeln, als er mit schwungvoller Hüfte und
lächelnd begann, unsere Betten aufzuschlagen, die Vorhänge zuzuziehen und einen
Betthupferl zu platzieren.
Wir wollten ihm gern ein Trinkgeld
zustecken, er lehnte ab und sagte, wir sollten uns seinen Namen merken und bei
der Abreise, wenn wir mit seinem Service zufrieden seien, ein Trinkgeld
hinterlegen.
Auf unserer Terrasse sahen wir dann die
Sonne glutrot hinter den Bergen unter gehen. Hermanus liegt am Atlantik. Nach
dem südlichsten Punkt von Südafrika (ungefähr 80 km östlich von hier) endet der
Indische Ozean.
Für 20 Uhr hatte unsere Hauschefin für
uns einen Tisch im „Pier Tree“ reserviert. Früher war kein Platz zu bekommen,
weil hier in der Walsaison und dazu noch am Wochenende alles voll ist. Unseren
Tisch in dem kleinen Restaurant bediente Changoo aus Simbabwe.
Sehr freundlich
und bemüht, jede unserer Fragen, zum
Beispiel die nach einem südafrikanischen Restaurant und nach
Ladenöffnungszeiten zu beantworten. Auch hier wieder staunten wir, dass das
Essen, was Kreativität, Präsentation und Geschmack betrifft, mit einem
deutschen Sternerestaurant mithalten kann. Bei Preisen unter 10 € für einen
Hauptgang! Als Dessert bestellten wir einen Strawberry Cheesecake. Das waren
drei Kugeln des leckeren Cheese nebeneinander auf Keks- bzw Kuchenkrümeln
angerichtet, darüber Erdbeeren: als Sorbet, kleine Würfel, getrocknete Scheiben und Soße.
Ein wunderschöner Tag ging zu Ende und
wir freuten uns riesig auf den nächsten, denn unsere Wetterapps hatten
Sonne-satt angekündigt.
Was ich mal noch sagen wollte:
Wir hatten vorher gelesen, dass in
Südafrika die strengsten Rauchergesetze herrschen und man fast nirgendwo mehr
rauchen darf. Ein Mann aus einer Reisegruppe berichtete uns, dass er nicht auf
dem Balkon rauchen durfte und vor das Hotel gehen musste. Wir haben diese
Erfahrung nicht gemacht. Wir fragten vorher immer und durften auf den Balkons
und draußen in Cafés und Restaurants immer rauchen. Nur in Tsitsikamma in dem
50er Jahre Café gab es für Raucher Strafplätze, etwas ab vom Schuss und ohne
Schirm. In Kapstadt kommt es etwas öfter vor, dass man auch in den
Außenbereichen der Restaurants und Cafés nicht rauchen darf.
In öffentlichen Gebäuden und in
geschlossenen Räumen herrscht wie bei uns überall Rauchverbot.
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