Südafrika/ Tag 9 (Die.) - 30.8.2016
Der Besuch des Frühstückrestaurants in unserem Tstitsikamma
Village-Restaurant war wieder ein vermeidbares Erlebnis.
Das Verhältnis von Gast zu Personal war 4 zu 4., aber das merkten
wir nicht, denn unser Guten Morgen in verschiedenen Sprachen war zwecklos,
niemand reagierte. Das Restaurant war in eine Eierbratwolke eingehüllt.
Wir nahmen Platz, um wie gewohnt auf unseren Kaffee zu
warten, leider umsonst, da wir komplett ignoriert wurden und uns ein bisschen, wie in der damaligen DDR
vorkamen. Nach dem Motto: Das System läuft, nur der Gast stört!
Die Eierbratfrau nahm unsere Bestellung blicklos mit einem
"mmmh" auf, um dann nach Fertigstellung wortlos mit dem Eierschieber
auf unsere eiligst herbeigeschafften Teller zu warten. Das Büfett bestand aus diversen Joghurts und Müslisorten, 2
Sorten Wurst, Marmelade und 2 Sorten Käse (leider nur in geriebenem Zustand).
Nach kurzer Suche fanden wir auch die Kaffeekanne, abseits vom Büfett. Aber ein
Highlight gab es: Der erste lächelnde und grüßende Hotelangestellte räumte
unseren Tisch ab, es war ein Trainee.
Und ich muss sagen: Immer wenn wir das Hotelgelände
verließen, trafen wir auch wieder auf die gewohnte Herzlichkeit und Offenheit der
Südafrikaner.
Auch an diesem Tag buchten wir eine Zipping-Tour, diesmal durch
den Urwald und wieder ging es am Stahlseil hängend von einem Wipfel zum
anderen.
Es war noch beeindruckender als am Vortag über dem Fluss. Der älteste
Baum auf dem wir waren, ist 500 Jahre alt und ich glaube 30 m hoch.
Die längste
Strecke, die wir gerutscht sind, war 94 Meter lang. Mit von der Partie war ein
älteres Pärchen aus Südafrika, von der Westküste, die uns viel über ihr Land
und ihre Urlaube erzählt haben und uns jetzt per Mail Tipps für unseren
nächsten Urlaub rund um den Krüger Nationalpark per Mail schicken wollen.
Die
Tour dauerte 2 Std. und es war angenehm, nur zu viert mit zwei Guides unterwegs
zu sein.
Am Nachmittag fuhren wir direkt in den Nationalpark. Wieder musste
vor unserer Einfahrt sehr viel Papierkram erledigt werden. Zuerst füllt man
selber Listen mit seinen persönlichen Angaben aus, dann überträgt der
Parkwächter diese Angaben auf seine Liste (alles handschriftlich), von der wir
einen Durchschlag bekommen, nachdem wir Eintritt bezahlt haben. Nicht nur, dass
ich mich frage, wie das im Sommer sein wird, wenn hunderte Touristen dort rein
wollen, ich frage mich auch, warum in Südafrika nicht auf die auch dort
vorhandenen Computer zurück gegriffen wird. Wir haben des Öfteren Südafrikaner
danach gefragt, aber sie winkten nur ab, lächelten und meinten, hier sei es
eben so.
Übrigens zahlen Ausländer im Tsitsikamma Nationalpark
doppelt so viel Eintritt wie Südafrikaner. Die Idee finde ich gar nicht
schlecht.
Im Nationalpark gibt es wunderschöne, an der Felsküste
gelegene Campingplätze, aber auch Bungalows, die man mieten kann. Da würden wir
bei unserem nächsten Besuch auf jeden Fall wohnen wollen.
Wir suchten uns eine kurze Wanderung inklus. der Überquerung
von drei sehr langen Hängebrücken aus und waren wieder beeindruckt: das Meer,
die Berge, Quellen, eine Flussmündung zwischen hohen Felsen, Strände, Lianen,
sogar ein Wal in der Ferne, viele Dassies- ein Traum!
Erheiternd fanden wir eine Gruppe Chinesen (ein älteres und
ein jüngeres Ehepaar), die an einem Aussichtspunkt eine Fotosession
veranstalteten- gefühlte 2 Stunden lang. JC hat sich dann dazu bereit erklärt,
ein Gruppenfoto von ihnen aufzunehmen. Sofort sortierten nochmal alle ihre
Frisur, probierten mehrere Stellungen aus, welche auf dem Foto am besten wirken
könnte und waren überhaupt sehr wuselig.
Zurück im Hotel, beim Kaffee auf der Terrasse, wunderte ich
mich über das Wetter. Es war plötzlich extrem warm und gleichzeitig pfiff ein
warmer, fast heißer Wind um die Häuser der Anlage, wogegen es nur zwei
Kilometer entfernt im Nationalpark doch recht frisch gewesen war. Komisch.
Heute Abend essen wir im Restaurant des Hotels. Was hilft's.
Morgen geht's nach Plettenberg. Wir haben Port Elizabeth
abgesagt und fahren stattdessen einen Tag eher nach Plett, weil uns die Strecke
zu weit war für eine Stadt, die- so sagten uns alle und nicht zuletzt Jason-
nichts zu bieten hat. Der Addo- Elefantenpark wäre nochmal ein Stück entfernt,
das hätte sich für ein paar Stunden, die wir Zeit gehabt hätten, nicht gelohnt.
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