Beitragende

Dienstag, 13. September 2016

Von Kapstadt nach Montagu

Südafrika/ Tag 2: 23.8.2016



Heute waren bereits um 6 wieder hellwach. Um sieben gab es Frühstück von Georgia und wir wurden automatisch von ihrer guten Laune angesteckt.
Der Frühstücksraum wirkte sehr edel und kolonial eingerichtet und es gab eine reichliche Auswahl an Früchten, frischgepressten Säften, Belag, Brot und Brötchen. Kaffee, Cappuccino etc. gibt es aus einem modernen Vollautomaten, Eierspeisen aller Art werden frisch zubereitet.
Dann sind wir los. Quer durch Capetown Richtung Garden Route, vorbei an etlichen Townships, riesengroß und soweit das Auge reicht.



Das Auto dürfen wir nur völlig leer geräumt unbeaufsichtigt stehen lassen, sagte man uns. Wir fahren mit Vollverriegelung.



Hier in Südafrika scheinen tagsüber nur Schwarze unterwegs zu sein. Man sieht sie arbeitend, z.B. an Tankstellen, am Straßenrand mit orangen Fahnen winkend, wenn eine Baustelle kommt, oder sie trampen, sitzen oder liegen am Feldrand. Dort arbeitet oft nur einer und mehrere andere stehen beratend drumrum. Weiße haben wir heute bei einem Zwischenstopp in McGregor im Café gesehen.



Dort haben elegant gekleidete Rentner in den hinteren Räumen eine Musikprobe gemacht, wahrscheinlich für das anstehende Großereignis des verschlafenen Örtchens- ein Poetryslam- Festival am kommenden Wochenende. Straßen und weiße Menschen vermitteln hier den Eindruck, man sei in Nordeuropa.



Das Wetter ist wie bei uns im Frühjahr / Sommer. Die Nächte kalt, die Tage kühl, aber die Sonne hat enorme Kraft, wenn sie raus kommt. Ohne Kappe oder Mütze verbrennt das Hirn.
Nach knapp zwei Stunden Fahrtzeit erreichten wir Montagu und unsere Mimosa Lodge. Hier bleiben wir zwei Nächte mit Frühstück und Dinner (4 Gänge), weil hier ein ausgezeichneter Koch der Inhaber ist.


Das Personal ist sehr freundlich, befördert sofort unser Gepäck aufs Zimmer, welches wir kurz darauf in Beschlag nehmen.
Unser Zimmer ist riesig, mit Terrasse und einem Bad, das größer ist, als das Haus des schwarzen Rezeptionisten, wie er uns sagte. Die Einrichtung ist modern, alles liebevoll aufeinander abgestimmt.


Wie schon in Capetown werden wir mit einer Karaffe Dessertwein auf dem Zimmer empfangen, den wir sofort probieren. Sehr lecker!
Der Ort Montagu liegt quasi am Fuße der Weinberge. Hier beginnt die berühmte Route 62. Schon die Berge auf unserer Tour hierher und rund um unsere Lodge sind beeindruckend schön.


Nach dem Desserwein haben wir uns auf einen Rundgang durch den auf den ersten Blick pittoresk wirkenden Ort begeben. Montagu ist klein, verschlafen und gepflegt, hat 3 Kirchen, ein Altersheim und ein Krankenhaus.
Als wir im ortsansässigen Baumarkt ein kleines Schloss für die Reisetasche kauften, wollten wir die Verpackung dort lassen. Daraufhin rief die Frau an der Kasse den Chef, der schrieb die Nummer unseres Kassenbons auf die Verpackung und schmiss sie dann weg. Sozusagen als verkauft und NICHT geklaut gekennzeichnet.
In den Supermärkten sind die Angestellten extrem freundlich. Wir fragen etwas, jemand sagt uns, wo wir es finden können, wir gehen los und suchen, kurz darauf kommt ein anderer, der informiert wurde, was wir suchen zu uns und hilft direkt. Ganz anders als in Deutschland, wo sich alle Verkäufer verstecken.


Die Sonne schien ziemlich warm vom Himmel, aber die Einheimischen tragen jetzt zur Winterzeit auch bei Sonne Bommelmützen, Winterjacken und Stiefel.
Das von uns mitgebuchte Menü wurde ab 19 Uhr serviert. Vorher bat man uns zu einem Come-Together-Drink ins Kaminzimmer, bei dem sich das Servicepersonal vorstellte, ein bisschen Samlltalk initiierte und uns dann in das Restaurant geleitete.


Ich hatte mich ein bisschen schick gemacht mit Bluse und so, allerdings konnte ich die Daunenweste nicht ablegen- es war an diesem Abend ziemlich frisch, trotz des flackernden Kaminfeuers.
Und dann kam das Essen: Ein Gaumenerlebnis pur, gepaart mit leckeren Weinen der Region. Einfach großartig.
Von dem wirklich extrem leckeren Wein, der uns empfohlen wurde, bestellten wir in einem Anflug von Selbstüberschätzung eine ganze Flasche. Nach dem Essen war ich so vollgefressen, dass meine tote Katze straff auf dem Hosenbund lag und vom südafrikanischen Wein so betrunken wie lange nicht. JC drohte, ich bekäme ab morgen keinen Alkohol mehr.

Bis bald...
Tatjana

Übrigens, ich schreibe auch auf: https://www.facebook.com/rucksackfrei/


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