Südafrika/ Tag 15 (Mo.) - 5.9.2016
Ja, wir waren schon ziemlich wehmütig
bei dem Gedanken, dass dieser wunderbartolle Urlaub gleich vorbei sein wird.
Hermanus verabschiedete sich von uns
mit Regen, Sonne und Regenbogen.
Auf dem Weg nach Kapstadt sahen wir links das
Meer, rechts die Berge und ab und zu tauchen die ersten Weinfelder auf. Die
Pflanzen sind aber noch nicht grün, sondern mickrig. Ist ja Winter. Östlich von
Kapstadt befindet sich eine berühmte Weinregion. Man kann dort überall bei den
Winzern einkehren, essen und natürlich trinken. Weil wir nichts vertragen,
fuhren wir weiter.
In Südafrika haben die Straßen oftmals
einen breiten Seitenstreifen, der durch eine gelbe durchgängige Linie markiert
ist. Darauf weicht man aus, wenn jemand überholen will. Praktische Sache, geht
auch bei Gegenverkehr und klappt im Prinzip überall gut, nur auf dieser Strecke
nicht. Keiner machte uns Platz und JC regte sich zum ersten Mal im Urlaub beim
Autofahren auf. Dann begann es auch noch in Strömen zu regnen und auf den
eigentlich schönsten Kilometern über die Berge sahen wir nur Nebel.
Als wir Kapstadt und unser Hotel namens Ocean View House erreichten,
hatte der Regen glücklicher Weise etwas nachgelassen.
Das Guesthouse befindet sich, die
Bergkette der 12 Apostel im Rücken und das Meer von vorn, im Stadtteil Bakoven
(Camps Bay). Nach einer kurzen Auffahrt und einem kurzen Check an der
Gegensprechanlage, öffnete sich für uns das schwere Gittertor der Hotelanlage.
Dahinter befanden wir uns in einem
wunderschön angelegten Garten mit Kakteen, Steingärten und Bäumen. Der Ausblick
auf das Meer und die Berge war phänomenal.
Ein Steg über den Koi-Teich führte
uns zur Rezeption. Da es noch ein bisschen regnete, eilte uns eine freundliche Mitarbeiterin mit Schirm
entgegen. Alles wirkte edel und vornehm. Wir betraten die Rezeption und da war
sie wieder, die südafrikanische Lässigkeit. In Deutschland würde man jetzt in
dieser Kategorie uniformierte Hotelangestellte erwarten, die dich kurz
abschätzen, um mit gewohnt aufgesetzter Freundlichkeit ihr Tagwerk
fortzusetzen. Hier aber wurden wir empfangen, als hätte man nur auf uns
gewartet. Ein freundlicher Mitarbeiter erklärte uns, dass das Zimmer noch nicht
fertig sei, wir aber schon mal Kapstadt erkunden könnten und wenn wir zurück
kämen, alles auf dem Zimmer stehen würde. Das Gepäck wurde kurz aus dem Auto
geholt, Landkarten übergeben, alle wichtigen POI's darauf vermerkt und schon
waren wir wieder unterwegs.
Pünktlich, als wir mit dem Auto
Richtung Kap-Halbinsel aufbrachen, hörte der Regen auf, die Wolken verzogen
sich und nach und nach kam die Sonne hervor.
Hin (und später auch zurück) fuhren wir
über den Chapmanspeak Drive, der als eine der spektakulärsten Küstenstraßen der
Welt gilt und 1922 eröffnet wurde.
In Simon's Town, einem kleinen Ort mit
hübschen historischen Häusern (und Südafrikas wichtigster Marine- Stützpunkt)
machten wir Rast bei Kaffee und Karottenkuchen (lt. JC so lecker, dass er
niemals wieder den deutschen trockenen Möhrenkuchen zu sich nehmen wird) und
Apfel-Crumble mit Sahne für mich und danach besuchten wir Südafrikas
Pinguinkolonie.
Auf Stegen kommt man ganz dich an die Tiere heran. Etliche von
den possierlichen Tieren waren gerade in der Mauser. Die sahen sehr dick aus,
weil sie sich vor der Mauser immer Fett anfressen müssen, da ihre Federn in dem
Zustand der Mauser eine Weile nicht wasserdicht sind und sie darum beim
Fischefangen untergehen würden. Ein böser Pinguin nutzte die Hilflosigkeit
seiner mausernden Mitbewohnerinnen und näherte sich ihnen ziemlich aggressiv
mit unanständigen Annäherungsversuchen. Wir beobachteten sie ziemlich lange,
bevor wir zum Kap der Guten Hoffnung aufbrachen.
Davon berichte ich euch morgen.